Gedanken über kleine Auszeiten im Alltag: Mamapause.
Kennst Du das? Den ganzen Tag warst Du in einer Mission unterwegs. Diese Mission heißt glückliches Kinderleben. Du rennst. Nicht immer mit dem ganzen Körper, aber die Gedanken galoppieren. Suchst hier ein Spielzeug unter dem Schrank hervor, backst vielleicht noch schnell einen Kuchen, nachdem Du einkaufen warst. Aber erst nach der Arbeit (oder doch schon davor?) Noch schnell mit Baby auf dem Arm mit der Freundin telefonieren, dem Kind eine Sonne auf das Händchen zeichnen…: alles kein Problem #supermom
Plötzlich ist abend. Du und Deine Kinder, Ihr hattet wundervolle gemeinsame Momente und ganz vielleicht 😉 auch ein paar anstrengende. In denen Du Dich nach einem Moment der Ruhe gesehnt hast. Jetzt ist das Kind im Bett. Du legst Dich hundemüde daneben. Und Du hattest wieder keine Zeit für Dich. Und schon gar nicht für den erwachsenen geliebten Menschen an Deiner Seite #mamapause (oder auch: #papapause #elternpause…)
Ob Du das kennst, war natürlich eine rhetorische Frage.
Mich lassen solche Tage an ein Buch denken, das mir eine Freundin schenkte, als meine Kinder noch klein waren. Es ist ein sehr süßes Bilderbuch, heißt “Nur fünf Minuten Ruh‘” und handelt von einer Mutter, die einigermaßen verzweifelt nach einer Auszeit im Alltag sucht. Selbst in der Badewanne liegend finden die Kinder sie und leisten ihr Gesellschaft, damit sie nicht so alleine ist. Sehr niedlich daran: die Familie ist eine Elefantenfamilie und durchlebt einen ganz normalen wahnsinnigen Menschen-Familienalltag mit knirschenden Cornflakes auf dem Boden und klebrigen Marmeladenbergen auf dem Tisch.
Vor kurzem las ich auf Instagram einen Post einer Mutter kleiner Kinder, die sich auf der Toilette eingeschlossen hatte, um ein paar Minuten Ruhe zu haben, den sie für eben diesen Instagrampost nutzte. Das machte mich ein wenig nachdenklich. Was machen wir mit unserer gestohlenen Zeit?
Nun bin ich selber in einer Lebens-Zeit angekommen, in der zwei meiner Kinder schon ausgezogen sind und nur noch ab und zu Mamabesuch möchten.
Und mein “Kleiner” mit 13 sich aus dem Wohnzimmer verabschiedet, wenn ich mich gemütlich zu ihm setze. Da bekommt “Mamapause” eine ganz neue Bedeutung 😀 .
Gerade wegen seiner Zweideutigkeit gefällt mir das Wort!
Mamapause ist eben nicht nur Pause für Mama, sondern auch Pause von Mama für unsere Kinder. (Ihr könnt hier frei ersetzen durch Papapause, Elternpause…)
Wir Mamas (Papas, Eltern…) brauchen Pausen. #mamapausejetzt
Nur: woher sollen wir die nehmen bei all dem, was auf uns jeden Tag einstürmt an zu Erledigendem? Manchmal reichen ein paar Minuten, um uns wieder ganz bei uns ankommen zu lassen.
Seit einem Jahr lese ich viel über (das gerade sehr beliebte Thema) Achtsamkeit und versuche, sie jeden Tag ein bisschen mehr in meinen Alltag zu integrieren.
Für mich habe ich dabei festgestellt, dass ich schon Pausen habe, die ich gar nicht wahrnehme, weil ich im Kopf schon woanders bin. Der Espresso läuft herrlich sämig-dampfend in die Tasse. Das kann ein Moment der Ruhe sein, wenn ich achtsam bin.
Wenn dabei ein kleiner Mensch daneben steht, kann man ja auch zu zweit genießen.
Schnell einen Artikel in der Zeitung lesen – und dem kleinen Schatz ein paar Seiten zur freien Gestaltung überlassen. Einfach dastehen, das Gesicht in die Sonne halten und ein paar Mal tief durchatmen…
Was sind Eure kleinen Fluchten im Alltag? Wie sieht Eure “Mamapause” aus?
Das frage ich heute und jeden Tag dieser Woche auch auf Instagram @kathrinstahlphotographer und freue mich, wenn Ihr Lust habt, Eure wertvollen Minuten zu teilen #mamapausejetzt
Ich gehe mir jetzt mal noch einen Espresso kochen. Und was macht Ihr?
Eure Kathrin #momentesucherin