Mit einer Kindheit voll Liebe aber kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten.
– Jean Paul, Schriftsteller, 1763 – 1825 –
4 Ideen, um Erinnerungen festzuhalten
Für die Hamburger Eltern unter uns ist gerade Ferienzeit.
Zeit, die eigene Seele zusammen mit den Kindern baumeln zu lassen. Zeit zum Sammeln von Erinnerungen. Wie haltet Ihr diese Erinnerungen fest?
Stellt Euch vor, Ihr macht eine Reise mit Euren Kindern, oder habt freie Zeit Zuhause.
Gehört Ihr zu denen, die genießen und nach dieser Zeit feststellen: “Schatz, wir haben wieder vergessen, Fotos zu machen.”
Oder versetzt Euch dieser Satz, wie mich, in Panik?
Am liebsten würde ich jeden kostbaren Moment, den ich je erlebt habe, eintüten.
Damit ich ihn später wieder hervorholen kann, wenn ich mich erinnern möchte. Unter keinen Umständen möchte ich riskieren, dass der Alltag mir diese Momente durch Belangloses ersetzt.
Wie soll ich denn später einmal wissen, wie wir uns gefühlt haben, bei dem einen besonderen Sonnenuntergang, welches Eis wir gegessen haben, welche Badehose mein Sohn in dem Sommer liebte? Wie soll ich meinem Kind später einmal davon erzählen können? Nicht nur die Fakten (Spanien, Wetter gut, Ferienhaus schön, Strand auch), sondern all die kleinen Kostbarkeiten.
Was bleibt?
Deshalb habe ich imlaufe der Jahre ein paar Ideen gesammelt, mit denen ich Erinnerungen für unsere Familie festhalten kann, die alle Sinne ansprechen.
Mit allen von Euch, denen es geht wie mir, möchte ich diese Ideen, um Erinnerungen festzuhalten teilen. Und freue mich jetzt schon darauf zu lesen,
Fotografieren – und Fotos präsentieren
Fotografieren ist ja jetzt nicht sonderlich originell. Natürlich mache ich Fotos, wie Ihr wahrscheinlich auch.
Und da die beste Kamera immer die ist, die man gerade dabei hat, auch mit dem iphone.
Wichtig ist mir, was mit den Fotos danach passiert – und zwar zeitnah, sonst bleiben die Dateien auf meiner Festplatte sitzen – vielleicht kennt Ihr das auch? 😉
Deswegen mache ich mich meist direkt nach dem Urlaub an mein Erinnerungswerk:
Mal gestalte ich aus den schönsten Fotos ein Buch, mal lasse ich eine kleine Auswahl drucken und hänge sie an einer Schnur über den Schreibtisch, mal drucke ich sie selber mit einem Sofortdrucker aus und klebe sie in ein kleines Buch. Oder ich gestalte Postkarten und verschicke sie an uns selber. Manchmal aber mache ich auch eine kleinen Film daraus und unterlege ihn mit einem Song, der uns durch diese Tage getragen hatte.
Wenn Ihr schon eine life.story mit mir gemacht habt, wisst Ihr, was ich meine. 🙂
Ein (Reise-)Tagebuch führen
Unser Tagebuch, ist unser ganz besonderer Gute-Laune- und Schönwetter-Vorrat für Alltags-Tage, an denen es vielleicht mal nicht so gut läuft.
Wenn wir nachhause kommen, ist es bestückt mit Glücksmomenten.
Nicht Fakten halten wir fest (waren heute am Strand, gestern Eis essen, war lecker…), sondern kleine Dinge, die uns glücklich gemacht habend oder Begebenheiten, über dir wir zusammen gelacht haben:
Was haben wir gehört? Gesehen? Wonach duftete es am Morgen? Und am Abend? Was war eine nette Begegnung? Was war der lustigste Hund in dieser Woche?
Geräusche aufnehmen
Vor kurzem wollte ich wissen, ob es sich auch lohnt, einfach nur Geräusche und Stimmen aufzunehmen. Nein, nicht zu filmen: Das pure Geräusch ohne Ablenkung durch Bilder.
Ich startete Voice Record und nahm auf, wie mein Sohn und mein Mann Tischtennis spielten.
Mein Handy lauschte mit uns dem spanischen Stimmengewirr im Restaurant am Abend.
Ich sprach in mein Gerät, als ich alleine einem schönen Termin entgegenfuhr.
Als in der Nacht gewitterte hielt ich auch das fest.
Ein paar Tage später hörte ich mir die Aufnahmen an und war wirklich gerührt. Eine ganz besondere Art der Erinnerung!
Probiert es mal aus. Besonders, wenn Eure Kinder noch kleiner sind und Euch dieses unbeschreibliche Kinderlachen schenken: Haltet es fest!
Zeichnen
Nein, ich KANN nicht zeichnen, aber es macht mir Spaß.
Weil es mich im Moment des Skizzierens intensiv rein- oder zurückspüren lässt in den Moment, den ich festhalten möchte.
Ich zeichne, wir wir alle zusammen am Tisch saßen und spielten, wie wir spazierengingen und unsere Golden-Doodle-Lotte vor uns herrannte.
Ich male das Muster der 2018-Badehose meines Sohnes.
Vor ein paar Jahren haben er und ich noch gemeinsam unsere Glücksmomente zu Papier gebracht. Und gemeinsam darüber gelacht, wie wenig man manchmal von dem erkannte, was ich darstellen wollte. Ich sage nur: Pferd… Hund….
Das da unten sind wir am Strand von Palamós an unserem ersten Abend bei heftig wehendem Tramuntana.
Dieser Wind lässt die Herzen von Kitesurfer-Könnern höher schlagen, wie ich mir sagen ließ. Unsere auch, aber anders. Vor uns herlaufend: @lottethedoodle mit wehenden Ohren. Oder Schwein mit Baseballkappe… 😀
Alles hat seine Zeit, ich zeichne und schreibe jetzt alleine. Aber die Glücksmomente, die sammeln wir ja immer noch gemeinsam.
(Es sei denn, ich bin gerade alleine auf Reisen.)
Vielleicht sind Eure Kinder noch (oder schon) in dem Alter, in dem Ihr zusammen festhalten könnt, was Euch gerade glücklich macht.
Ich freue mich auf und über Eure Ideen, um Erinnerungen festzuhalten.
Wie macht Ihr das? Welche Bücher, Hefte, Medien nutzt Ihr? Gemeinsam mit der ganzen Familie oder allein?
Ob im Urlaub oder Zuhause, ob nur für Euch oder mit Euren Kindern oder einem anderen geliebten Menschen:
Viel Freude bei Eurem Glücksmomente-Sammeln, das wünscht Euch
Eure Kathrin #momentesucherin
Hier noch ein paar Eindrücke von unserem ersten Abend am Strand in Fotos. Wir kamen zufällig zur Perfekten-Licht-Zeit. Und nicht ganz zufällig hatte ich meine Kamera dabei.
Zu Erinnerungen an die Zeit mit unseren kleinen Kindern passt ein Song, der mich immer ganz glücklich-wehmütig macht. Es ist ein Liebeslied eines Papas an seinen Sohn. Besonders schön, weil der kleine Mensch mitsingt – diese süße Stimme für immer festgehalten: