Unseren Flug von Rom nach Lissabon hatten wir mit Ryanair gebucht.
Ganz viel Zeitpuffer am Flughafen hatte ich eingeplant, man weiß ja nie. Aber auch der hätte fast nicht gereicht, weil Ryanair beschlossen hatte, das Gate eine Stunde früher zu schließen. Als wir nach zwei Stunden Schlangestehen am Schalter ankamen, schlug mir ein: “Gate is closed” entgegen. Man habe uns ausgerufen (in der Riesenhalle war keine einzige der Ansagen zu verstehen gewesen), aber wir seien ja nicht gekommen; da sei jetzt leider nichts mehr zu machen. “Finn, renn!!!”
Koffer geschnappt, mit Sohn unter der Absperrung der Security durchgezwängt, über den Flughafen gerast, Schalter mithilfe der Sicherheitsbeamten schnell gefunden. Und gerade noch mitgekommen, wir beide allerdings am Rande des Nervenzusammenbruchs ;-).
Ach, Algarve. Dein Licht! Deine Ausblicke. Deine Dörfer. Das gibt es nicht nochmal.
Hier sind wir nun zum vierten Mal gewesen, sonst im Herbst, dieses Jahr zum ersten Mal im Sommer.
Gespannt waren wir, wie es wohl so werden würde mit unseren Lieblingsstränden. Die sind im Oktober nämlich wunderbar leer. Und siehe da: auch im August findet man einen Platz und die Atmosphäre ist ebenso ruhig und gelassen wie im Herbst.
Nur den Tisch in unserem Lieblingsrestaurant, dem Rei das Praias, hätten wir schon Wochen im voraus buchen müssen. 😉
“Unser” Haus an der Algarve steht in der Nähe von Ferragudo. Möchte man einen Tagesausflug machen, muss man sich entscheiden zwischen Lissabon und Sevilla. Die letzten Jahre war es für uns Lissabon. Sevilla kannten wir nicht, deshalb setzten wir uns dieses Jahr ins Auto Richtung Spanien. Ein ganzer Tag in praller Hitze (ich mag das ja).
Zwei Fotos hatte ich geschossen, da machte der Motor der Kamera dieses Spulgeräusch, das das Ende des Films verkündet. Kein Problem, natürlich hatten weitere Ersatzfilme eingepackt. Wo waren die denn gleich… In der Handtasche? Rucksack? Hosentasche? Dann wohl doch auf dem Küchentisch im Ferienhaus?
Es ist ja schon nicht mehr ganz einfach, einen ganz normalen Film für eine Fotokamera zu bekommen. Die Contax braucht einen ganz besonderen: ich war auf der Suche nach einem 120er Rollenfilm. In jedem Geschäft, das wir betraten, fragte ich, ob jemand eine Idee hätte, wo ich so etwas bekommen könnte. Schließlich landeten wir in einem kleinen Fotoladen in einer kleinen Gasse, der von zwei älteren Herren betrieben wurde. Die waren ganz begeistert davon, eine Contax zu sehen und: ich bekam meine Filme! Der Tag war Erinnerungstechnisch gerettet.
Am schönsten war es dann am Abend.
Von Bar zu Bar zu ziehen, auf einem Platz zu sitzen, Tapas zu essen und Spanisch zu hören, erinnerte mich an meine Studienzeit in Salamanca. In dieser nostalgischen Stimmung bestellte ich zum Abschluss noch einen Patxaran. War nicht ganz so lecker wie damals an tollsten Freundeabenden 🙂
Danach hatten wir noch einen Tag für den Pool und schon ging es zurück nach Hamburg, dort wartete die Hochzeit von Nicola und Carsten auf mich.
Italien, Portugal, Spanien: Unendlich dankbar für diesen Sommertraum!
Würde ich wieder nur mit Contax und iphone verreisen? JA!
Werde ich: in einer knappen Woche ruft uns Mallorca. Wenn Ihr dort seid und Lust auf ein Shooting mit mir habt, meldet Euch!