…man muss das Leben tanzen…
– Friedrich Nietzsche –
Gerade eben habe ich mit mir angestoßen.
“Auf mich!”
Es ist der letzte Abend meines Frankreich-Abenteuers, meiner Alleine-Zeit.
Viele Letzte-Male gab es in den vergangenen Tagen.
Ein letztes Mal in dieser Bäckerei mein Baguette kaufen. Ein letztes Mal diese Straße entlang fahren, diesen Berg überqueren. Ein letztes Mal durch die Gassen Grignans laufen und neue Freunde verabschieden.
Heute ein letztes Mal reiten mit der besten Reitlehrerin, die ich mir wünschen konnte.
Und morgen werden Lotte und ich ein letztes Mal unsere Gassirunde drehen. Wir werden durch die Haustür gehen, den Berg hinunterlaufen, den Feldweg entlang bis zur Kreuzung. Morgen werden wir nicht so viel Zeit haben, um rechts abzubiegen, durch das kleine Dorf zu schlendern und uns von dem Hund auf dem Balkon anbellen zu lassen.
Morgen werden wir an der Kreuzung umdrehen. Wir werden in das gepackte Auto steigen und uns auf die Heimreise machen Richtung Deutschland.
Ich werde im Auto sitzen mit einem Kloß im Hals und gleichzeitig mit ganz viel Vorfreude auf meine Familie.
Heute abend bin ich noch ein wenig ungläubig, dass diese Zeit, die so lange vor mir lag, nun zu Ende sein soll.
Ich sitze in meiner hübschen Küche, Lotte ist schon schlafen gegangen, hebe also mein Glas, heute habe ich mir einen Gold-Medaillen-Rotwein gegönnt, lächle mir in Gedanken selber zu und sage: “Auf Dich.”
Auf mich. Weil ich den Mut hatte, loszugehen.
Auf mich, weil ich mich nicht habe abhalten lassen. Weder von Menschen, die nicht akzeptierten konnten, was ich tat, noch von denen, die versuchten, ihre eigene Angst in meinem Kopf unterzubringen.
Auf mich, weil ich mir meinen Traum erfüllt habe.
Auf mich, weil ich mein Leben so sehr getanzt habe in den letzten Wochen. #happymefree
Ich bin unendlich dankbar. (Vor kurzem las ich auf Instagram das Wort “Dankbarkeitsinflation”. Fand ich spontan schade, dieses Wort und den Gedanken dahinter. Darüber werde ich hier bald schreiben.)
Auf dich, weil du deinen Traum nicht vergisst. Wenn du jetzt losgehen würdest, was würdest du tun?
Ich möchte Euch noch ganz viel schreiben, ganz viel erzählen von dem, was in meiner Mama-Auszeit so alles in mir vor sich ging, von dem, was Lotte und ich zusammen erkundet haben. Das mache ich dann von Hamburg aus.
Womöglich gespickt mit einer Prise Wehmut.
Viel Freude beim Tanzen deines Lebens,
deine Kathrin #momentesucherin