„Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt in dem Moment, in dem wir erkennen, dass wir nur eines haben.“ Konfuzius
Ich bin hier
Mein Südfrankreich. ICH BIN HIER. ICH HABE ES GETAN.
Das ist mein erster Eintrag in meinem schönen Buch, das ich mir kurz vor der Abreise zum Aufschreiben meiner Glücksmomente kaufte.
Das Fenster ganz weit geöffnet. Mein Gesicht in der Sonne. Kirchenglocken schlagen, Tauben gurren. Durch die Gasse unter mir laufen Menschen, lachen, unterhalten sich.
Zu mir dringen ihre Stimmen. Ihre Worte auf französisch.
In mir regt sich etwas, kleine Glücksblasen blubbern langsam nach oben. Mein Grinsen nimmt Platz in meinem Gesicht.
Für zwei Monate werde ich in Südfrankreich leben. Und auch, wenn mich jetzt jemand kneift, werde ich nicht aus diesem Traum erwachen.
Mein Südfrankreichtraum
Mein Traum von einem Leben in „meinem” Südfrankreich…. Seit meiner Jugend träumte ich ihn. Manchmal nimmt das Leben ein paar Umwege. Ich erinnere mich an unser 10-jähriges Abitreffen. “Und, wo in Frankreich lebst Du?”
Selten gelang es mir, Zuhörer mit meiner Antwort derart in Erstaunen zu versetzen: “Ich bin noch hier.” Aus meinem Plan, Französisch zu studieren, war aus Numerus Clausus-Gründen Spanisch und Portugiesisch geworden. In und direkt nach dem Studium wurde ich glückliche Mama. Aus dem Weggehenwollen wurde ein Hierbleibenwollen. Ich liebte es, meine Kinder in dem Heidelberg aufwachsen zu sehen, das mir so vertraut war.
Mein Südfrankreich hatte sich in meiner Seele schlafen gelegt. Siegessicher.
So siegessicher, dass es mich sogar in den Norden ziehen ließ. Mit meinem zweiten Mann, den ich in Heidelberg kennenlernte, wollte ich in seine Stadt: Hamburg. Mit unseren Kindern im Schlepptau zogen wir also nicht in den Süden, sondern wagemutig (ich) in den Norden, nach Hamburg.
Ich höre noch die Worte meiner Mutter, als ich von unseren Umzugsplänen erzählte: “Aber Du liebst doch die Sonne so sehr.”
Damals lächelte ich darüber; kann ja alles nicht so schlimm sein. Nach zehn Sommern in Hamburg, dem ersten Gummistiefel- und Regenmantelkauf meines Lebens, verregneten Maimonaten und Hochsommern, die nicht stattfanden, hatte sich mein Lächeln davon gestohlen.
Vielleicht hatte ich erst weiter in den Norden gehen müssen, um noch weiter in den Süden zu kommen.
Wieso jetzt? Was hat mich den Mut fassen lassen, meine Familie für einige Wochen alleine zu lassen und einfach wegzufahren? Es war, unter anderem, eine Zahl. Darüber schreibe ich beim nächsten Mal.
Ganz alleine bin ich hier übrigens nicht. Zwei meiner großen Lieben begleiten mich:
Hogaza, mein Kraftspender, und unsere Golden Doodle-Lotte #lottethedoodle.
Sie erfüllen meine Tage mit ihrer Ruhe, ihrer Energie, ihrer Lebensfreude.
Für diese Reise, und hoffentlich für mein ganzes Leben, das da noch so vor mir liegt, habe ich für mich ein happy.me.free, das ich durch die Tage trage. Oder trägt das happy.me.free mich?
Was das “free” hier bedeuten will?
Es ist ein Freisein von alten Denkmustern. Eine Befreiung aus “so ist es halt”. Aus “Das kann ich nicht machen.” Ein “Frei-von” Angst, die überhaupt keine Funktion hat. Ein “Frei-von” einengenden Glaubenssätzen. (“Ich bin zu…..” kann hier wahrscheinlich jede(r) spontan ergänzen).
Und, ja, natürlich kann ich das alles nur leben, weil ich jetzt eine Zeitlang frei von Verpflichtungen sein darf.
Danke von Herzen an meinen Mann und meine Kinder.
happyme.free – findet Ihr auf Instagram als #happymefree
In mir singt es. “J’ai attrapé un coup de soleil, un coup d’amour, un coup de je t’aime….” in der Version von Vincent Delerm. Unbedingt anhören und träumen.
Eure Kathrin, #momentesucherin (mehr denn je)
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